Der große Neujahrsputz

Viele kennen ja den Frühjahrsputz, aber was ist eigentlich der Neujahrsputz?
Der Jahreswechsel wird von uns allen kräftig gefeiert, aber in Japan hat der Beginn eines neuen Jahres noch eine viel wichtigere Bedeutung. So wichtig sogar, dass es einen größeren Stellenwert als Weihnachten hat und man sich schon bereits den ganzen Dezember auf den Wechsel vorbereitet. Und zwar mit einem großen Neujahrsputz und dem Ausmisten von altem Ballast.

In Japan nennt sich dieses Putz-Event „Susuharai“ und bedeutet so viel wie „Ruß-Wegwischen“. Traditionell wurden seit Beginn des 16. Jahrhunderts am 13.
Dezember Tempel, Häuser und Geschäfte vom Staub des vergangenen Jahres gesäubert. Mittlerweile findet „Susuharai“ auch an anderen Tagen des Monats
Dezember statt, aber ist immer noch ein fester Bestandteil der Vorbereitungen auf das Neujahrsfest.

Irgendwie klingt das doch verlockend oder? Ich kann mir irgendwie nichts Schöneres vorstellen, als das Jahr mit einem sauberen, geordneten Haus zu starten und zu wissen, dass sich nichts mehr an unnützen Gegenständen darin befinden.

Bevor es aber an das Putzen geht, muss erstmal aussortiert werden – denn über das Jahr sammelt sich einiges an, wir „wachsen“ aus Sachen heraus oder unsere Einstellung hat sich zu einem Gegenstand geändert.

Also am besten einen oder gleich mehrere große Wäschekörbe schnappen und Zimmer für Zimmer entrümpeln.

1.Kleiderschrank
Fast immer findet man ein paar Kleidungsstücke, die man einfach nicht mehr gerne anzieht. Also warum sich jedes Mal daran erinnern, wenn man es sieht.
Zum Jahreswechsel können wir uns davon verabschieden, sodass wir nur noch Kleidung in unserem Schrank haben, auf die wir uns freuen im nächsten Jahr.

2.Kinderzimmer
Innerhalb eines Jahres wachsen unsere Kinder immens schnell – und deshalb ist es umso wichtiger zu klein gewordene Kleidung oder beschädigte Kleidung auszumisten. Sie verschwenden nur unnötig Platz und getragen werden sie eh nicht mehr.

3.Badezimme
Leere Flaschen, alte Schminke und Fehlkäufe? Dies und viel mehr tummelt sich in jedem Haushalt, daher sollte man jetzt die Chance ergreifen und sich davon verabschieden. Wenn man sich nicht mehr daran erinnern kann, wann man sich zum Beispiel eine Creme gekauft hat, dann ist es vermutlich schon zu lange her. Denn auch Beautyprodukte haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Dieses findet ihr in einer Monatsangabe auf der Rückseite der Produkte, zum Beispiel 6M (in einem kleinen Tiegel dargestellt) – also wird empfohlen die Creme nach 6 Monaten nach dem Öffnen zu entsorgen.

4.Küche
Tassen vermehren sich wie kleine Gremlins (genauso wie Kugelschreiber). Egal, ob als Werbegeschenk oder von der Schwiegermutter mitgebracht – uneinheitliche Tassen können das Gesamtbild stören und am Ende des Tages braucht niemand sooo viele Tassen. Aber bevor man fleißig aussortiert, sollte man mit seinen anderen Hausbewohnern sprechen, um einen Streit vorzubeugen, weil man vielleicht aus Versehen die Lieblingstasse entsorgt hat.

5.Leere Verpackungen
Egal, ob leere Schuhkartons, DVD Hüllen oder Spieleboxen, oft findet man leere Boxen in einem Haushalt, die entweder vergessen wurden oder aus irgendeinem Grund aufgehoben werden, der vermutlich niemals eintritt. Deswegen sollte man einen kritischen Blick in Verpackungen werfen, die man schon lange nicht mehr in der Hand hatte – denn eventuell ist dort gar nichts mehr drin und die Box kostet nur wertvollen Platz.

Die Liste könnte nun um einige Punkte weiter ergänzt werden, aber genauso unterschiedlich wie jedes Zuhause ist, genauso unterschiedlich sind die Bereiche und Gegenstände, die ausgemistet werden könnten.

Wichtig ist, dass man Raum für Raum abgeht und jeden Schrank und jede Schublade durchsucht und sich von all den Dingen trennt, die keinen Nutzen mehr für einen haben oder nur unnötigen Ballast bürgen. Denn diese Dinge müssen wir nun wirklich nicht mit ins neue Jahr nehmen. Und wenn dann auch noch das gesamte Haus in einem großen Neujahrsputz gereinigt wird, dann ist man bestens auf das neue Jahr vorbereitet.